By the way 270 – ob an der heute hier geäußerten und hochspekulativen These etwas dran ist, das beurteilen Sie bitte selbst.

Manchmal, da hat man einfach so ein Bauchgefühl und zack, fertig ist die hochspekulative These. Dann geht man raus, macht irgendwas, und in den meisten Fällen hat man die These danach schon wieder völlig vergessen. Manchmal aber auch nicht.

In meinem konkreten Fall konnte selbst der Besuch des ersten Bundesligaheimspiels des VfB Stuttgart inklusive der wirklich ganz hervorragenden Stimmung im Stadion und eines zwar glücklichen aber doch hochverdienten Sieges über einen Gegner, der es im weiteren Saisonverlauf mindestens ebenso schwer haben dürfte wie der VfB, die folgende, und ich betone nochmals, rein spekulative These nicht aus meinem Kopf verscheuchen:

Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender Wolfgang „Big D“ Dietrich wird mit gebührendem Vorlauf zur Mitgliederversammlung am 3. Dezember 2017 von seinen Ämtern zurücktreten. Natürlich wird er das nicht tun, ehe er sich, sagen wir mal, finanziell abgesichert und auf irgendwelchen Wegen auch Anteile an der von ihm quasi geschaffenen AG in der Tasche hat. Möglicherweise, und ich bewege mich weiterhin im dunklen Schattenreich der Spekulation, wird er als letzte öffentlich beachtete Amtshandlung Trainer Hannes Wolf feuern und statt dessen Thomas Tuchel zurück nach Stuttgart holen. Möglicherweise wird an diesem Deal sogar schon seit geraumer Zeit gefuchst – als zugegebenermaßen wachsweiches Indiz mag die obskure Absage der BVB-Spürnase Mislintat im Vorfeld der Reschke-Verpflichtung dienen sowie die gänzlich sinnfreie Chelsea-Nebelkerze, die Tuchels Anwalt unlängst bei der Sportbild zündete.

Der Grund für Dietrichs Rücktritt säße meiner immer noch völlig unbegründeten und in allerhöchstem Maße spekulativen These zur Folge natürlich in Untertürkheim, mit einen Stern auf dem Dach. Denn der Daimler als strategischer Anker- und sonstwas Investor kann natürlich kein Interesse daran haben, dass Big D mit der ihm eigenen Art und Weise intern und extern alle mögliche Unruhe stiftet. Beim VfB hatten ihn – hier spekuliere ich weiter wild drauf los - Zetsche, Källenius und Co nämlich einzig und allein dafür installiert, die Ausgliederung der Fußballabteilung in ihrem Sinne schnellstmöglich durchzufechten. Diesen Job hat Herr Dietrich bekanntermaßen mit Bravour erledigt, dafür gibt’s die Taschen voll und die Anteile noch obendrauf. Aber ab sofort ist kein Spalter mehr gefragt sondern ein Versöhner. Die Gremien stehen, die von jedweder Konkurrenz ungestörte Präsenz ist gesichert – ab sofort wird wieder einer auf Harmonie gemacht. Und weil Harmonie und Wolfgang Dietrich sich gegenseitig ausschließen, werden wir Mitglieder am 3. Dezember einen neuen Präsidenten wählen dürfen. Zumindest, wenn Sie meiner hochspekulativen These Glauben schenken sollten.

Ob dieser neue Präsident der gerade erst in den Aufsichtsrat eingerückte Dr. Bernd Gaiser sein wird oder ein den Menschen bekannteres Gesicht, so ein physisches Schwergewicht a la Norbert Haug zum Beispiel, das gibt meine These noch nicht her. Das ist aber auch nicht so schlimm, weil wir es ja ohnehin dann noch erfahren würden.

Ebenfalls würden wir dann vielleicht bald erfahren, ob und in welchem Ausmaß sich Marketingfirmen aus dem altbekannten Firmengeflecht rund um unseren Präsidenten so ganz ohne Ausschreibungen Aufträge vom VfB verschaffen. Dieses natürlich auch nichts weiter als eine These, Herr Dietrich wird selbst am besten wissen, ob was dran ist.

Wenn am Ende alles anders kommen sollte, dann natürlich nur, weil weder der Daimler noch Wolfgang Dietrich mir die Richtigkeit meiner samt und sonders hoch spekulativen These gönnen. Und weil dieser letzte Satz ironisch gemeint war, der Text heute aber nicht ironisch enden soll, sei dem Präsidenten und Aufsichtsratsvorsitzenden abschließend und ganz im Ernst zugerufen: Lieber Herr Dietrich, ganz egal, wie lange Sie noch im Amt sind – irgendwann sind Sie es nicht mehr. Und wenn die Götter uns gnädig sind, dann sind wir immer noch da.