By the way 150 - zum Jubiläum gibt’s den Jahresrückblick in Überschriften

Früher war nur die Zahl, die laufende Nummer, Glosse XY, kein Hinweis auf den Inhalt. Aber seit diesem Jahr immer Headline drüber, kann man sich schon gleich mental drauf vorbereiten, was so kommt. Viel Hirn immer auch mit den Headlines, zwecks Leseranfixung. Und heute nun mal echt besonderer Tag, 150 Mittwochstexte seit dem Reload am 6. Juli 2011, dazu letzte Glosse des Jahres, da mach ich doch glatt den Jahresrückblick in Überschriften, verneigen Sie sich, applaudieren Sie kurz, und es geht los, leider traurig „vom armen Schumi, vom Geschrei um Pofalla, und von den Spielen neben dem Brot“.

Dann aber schrieb ich, zack, „vom Zusammenhang zwischen Herzinfarkt und Homosexualität, und von Abkürzungen wie LGBT und FABGLITTER“, Sie lasen daraufhin „wer süß ist, wird geteilt, wer gebrannt ist, scheut das Feuer, und wer den ADAC zerbombt, der wird Kanzlerkandidat“, und am 29. Januar, einen Tag nach meinem Geburtstag, bedankte ich mich „mit mucho Liebe für die Gratulanten, mit ausgespritzten Wutrentneraugen, zu klein geratenen Egos, einer bösen Ahnung und mit dem Leben des Brian.“ Im Februar ging es los „mit Gastblogger Chrissy Riot zur Frage der sexuellen Orientierung und Leistungsfähigkeit des Wladimir Wladimirowitsch Putin“, es war zu lesen „von fehlenden Spartensendern und petitionsverrückten Spartenländern“, „von Berliner Thrillern und Stuttgarter Tragödien, von hässlichen Fratzen und fußballkompetenzfreien Aufsichtsräten“, dann wurde ich langsam verrückt und schrieb „Sportler gehen, Trainer bleiben, und im Xenon-Rausch kiffen sich Erdogans Gegner tot.“ In den März hinein ging es mit „Merkels Motivation, und was Erdogans Crackhuren-Video mit dem VfB Stuttgart zu tun hat“, weiter dann „mit nur einem einzigen kleinen Kalauer zum Hoeneß-Prozess, dafür aber mit Sammelklagen-Ankündigung und einem Seitenhieb auf Rudi Völler“ und den wichtigen Informationen zu „wo die Arschkarte herkommt, wo Pussy Riot erst ausgepeitscht und dann hingerichtet worden wären, und wo ich das Drama um den VfB abarbeite.“ Es folgte, Hurra und Igitt „endlich wieder ein Feindbild ohne Bart, dafür aber überall Achselhaare.“ Der April begann mit „Heidelberger Hinterhofidyllen und Hitler-Hoeneß-Vergleiche – alles lähmt der Abstiegskampf“, dann „Twittern wie Künast, froh an der Frau sein, und den Hirnverfall anhand der Line Up-Methode messen“, knallharte Infos auch über „Hartzende Hells Angels, Herzblut und ein Eimer voller Fragezeichen für den FC Bayern.“ Und immer eng am Ball, natürlich: „Dem VfB den Ochsenziemer, den Bayern den Zaunpfahl, und Acker den Friedensnobelpreis.“ Mit Schmackes ging’s rein in den Mai: „Panini-Bilder als Fingerzeig, Hass auf kleiner Flamme, und zum neuen Bayern-Trikot ein kraftvolles „Rotfront verrecke!“, natürlich auch ESC mit „Ein Bart, der länger ist als Conchitas Extensions – oder ist die Wurst in Wirklichkeit Bill Kaulitz?“ und „vom Erdbeben verpassen (doof). Von Sarah Brandner (schön). Und von PM Lasogga (nicht auszudenken)“. Dann, weil Umzug privat, eben „Notausgabe wegen Umzugs: „Vom positiv denken vor der WM, und vom Home-Entertainment als main basic zum Turnierstart“, und der Juni gleich mal „mit Respekt für den König sowie der Frage, ob „Untervögelung“ geschlechtsspezifisch anzuwenden ist.“

Dann war WM, und fünfmal gab’s Mittwochs „WM und sonst nix“. Mit Frankreich beleidigen, Mückenlogik aufstellen, Weltmeister werden, mit Fazit und Limerick, mit Olympiaexkurs, Vorschämen, Israel auch, und WELTMEISTER!!! Das wirkte natürlich nach, noch im späten Juli musste ich „besoffen und bekifft Nachgeben und Nachtreten im #allesgate“,  und es ging um die „Schnappschildkröte Suarez in Brustringmarmelade, das schmeckt dem Mann im Schützengraben.“

Und schon sind wir im August mit „Averell und Jenny und Shannon Walker Briggs Jr, und was das alles mit Zivilcourage zu tun hat“, mit „Verschwörungstheorien, Euphemismen, Meisterquoten, und ein Zitat von Fritz von Thurn und Taxis“ und mit „Urlaub steht an, ein neuer Messenger steht an, und PSL steht leider nicht mehr an.“ Im September braungebrannt aus dem Urlaub zurück, und schwer ging es los mit „der Eine leidet am Schweinsteiger, der andere am VfB. Zum Themroc-Werden, das alles.“ Überhaupt, mein Verein: „Der VfB wird wegignoriert, die AfD nicht.  Und die Klopp-Beiersdorfer-Episode kommt einfach immer gut.“ Dazwischen immer auch Weltgeschehen: „Bildung verhindert Halsabschneider, und was der Araber mit dem VfB Stuttgart gemein hat“, und zum Oktober, endlich: „Bobic geht, Hongkong kommt, und B is for Breuninger“, die großen Themen „Keller weg (gefeuert), Kurden weg (abgemurkst), Ebola-Freiwillige nicht weg (Flotte am Boden)“, und immer wieder auch mal ein TV-Tipp: „Wer nicht auf Live-Massaker steht, tut sich Tatort rein. Oder die Shades of Löw.“

Hoeneß freilich Dauerthema: „Die großen Räder dreht der Uli, der Berti dreht nur kleine, und der Hansi dreht gar nix“, die Dieter Nuhr-Affäre, logo: „mit Roger, dem Tier, David, dem Spießer, Dieter, dem Kabarettisten und der widerruflichen Gratiseinwilligung“, und schon im November immer auch bissle Landespolitik: „Uli Sckerl (ungenannt) im Dienst der Sache, der FC Bayern München (mehrfach genannt) im Dienst der Liga“.

Kein Jahr ohne mein liebes Feindbild, die Pfälzer Bestie: „Wann kommt die Vogelgrippe, um Ebola zu entlasten? Wo wohnt Kurt Beck? Und wie war das noch mit Transnet? Fragen über Fragen“, dazwischen auch mal Pessimismus: „Ich steh im Dunkeln und fühl mich schlecht vertreten“, dann schon wieder Huub Stevens, „Vom Hubble und der Sammelburka. Und vom Highfiven auch.“ In den Dezember hinein mit einer meiner Lieblings-Headlines: „Ob Dortmund oder Darmflora – die Rechnung für wenn’s geil ist, die kommt immer“, letzten Mittwoch noch „Stuttgart, Berlin und der Flughafen Sofia Vrazkolebna – die Achse des Lächelns ist lang“, und fertig, heute, 17. Dezember 2014, 45 Überschriften insgesamt.

Sie dürfen sich nochmals kurz verneigen, bitte wenn dann Unterwäsche und Blumen werfen, nicht aber Schuhe, und wer vertiefend nachlesen will, für den stehen alle Texte sauber auf der Seite. Und haufenweise mehr noch im Archiv, und ganz alte liegen hier auf der Floppy Disc, Sie wissen schon. Das war toll, das macht Spaß, das geht weiter im Januar. Bis dahin Ihnen/Euch allen alles Gute, bleibt mir gewogen!