By the way 194 - es ist, wie es ist. Und von nix kommt nix. Und Allen alles Gute!

Ohne Kommunikation ist bekanntlich alles nichts. Und im heutigen Zeitalter des „totalen Fußballs“ erst recht nicht. Darüber kann man klagen, oder man kann sich damit abfinden und sich möglichst gewinnbringend damit arrangieren. Das schmutzige Spiel quasi mitspielen. Viele machen beides. Die beklagen sich drüber und nutzen gleichzeitig alle möglichen Kanäle, um ihre Botschaften zu versenden. So wie Felix Magath zum Beispiel, der sich jüngst in der FAZ eifrig mitspielend über das Diktat der Kommunikation beklagte.

Ich mach auch beides. Wobei das Klagen bei mir vielmehr ein, wie unlängst einer sagte, „im Strahl kotzen“ ist. Diesen relativ neu zum Mainstream gewordenen Ausdruck benutze ich freilich nur, weil er mir dieser Tage zugetragen wurde von einem, der die Reaktionen bestimmter Leute auf meine Kommunikationsmaßnahmen beschrieb. Und jetzt warum kotze ich im Strahl? Ganz klar deshalb, weil meine Kommunikation zu bestimmten Themen und Menschen zwar sehr wohl wahrgenommen aber doch aus meiner bescheidenen Warte betrachtet nicht genügend weiter benutzt wird. Journalisten wissen ganz genau Bescheid über die allermeisten der hier Mittwoch für Mittwoch kommunizierten Themen, sie bestätigen mir sogar deren Richtigkeit – und dennoch zögern sie damit, dieses Wissen konsequent anzuwenden. 

Natürlich denke ich eifrig über die Gründe dieser presseseitigen Zurückhaltung nach. Und schreibe drüber. Denn die Gedanken sind frei – umso mehr, als ich keinen Chefredakteur habe, keinen, der mich bezahlt für mein Geschreibsel. Oder der mich zurückpfeift. Frei, frei, frei. Und wenn die Gedanken noch so wirr sind, völlig verrückt sein mögen, wenngleich im Rahmen von Recht und Gesetz. Warum also fängt die Zeitung mit den großen Buchstaben plötzlich an, dem mal als Anwalt, mal als Berater bezeichneten Mann, der jeden kennt, konkrete Fragen zu stellen, nur um sich mit wachsweichen Statements abspeisen und die Sache damit auf sich bewenden zu lassen? Doch nicht etwa, weil die immer noch allgewaltigen Alfred Draxlers und Walter M. Stratens einen für die Öffentlichkeit unhörbaren Pfiff abgelassen haben, man solle sofort damit aufhören, ihre beste Quelle in Bedrängnis zu bringen? Hundepfeife Hilfsbegriff. Und völlig verrückt, oder? Genauso verrückt wie die Mutmaßung, der Präsident meines Vereins könne nur deshalb seinen peinlichen Auftritt in der regionalen Sportsendung ohne Nachfrage mit einer glatten Lüge garnieren, weil es Leute gibt, die da ihre Hand drüber halten. So ziemlich jeder Journalist in und um Stuttgart weiß, dass der Präsident gelogen hat, aber greift keiner diese Lüge auf. Verrückt, oder? Wobei, ganz so verrückt ist es ja vielleicht gar nicht. Denn, ebenfalls altbekannt, von nix kommt nix. Soll heißen: Ohne gute Quelle kein Informationsvorsprung. Je besser die Quelle, desto brandheißer die Infos. Und hier sind wir wieder beim Schmutz, denn das „quid pro quo“ der Medienwelt heißt meistens, dass die Quelle liefert, damit die Medien nicht liefern. Damit sie nicht über die fragwürdigen Aktivitäten der Quelle berichten und im Gegenzug hochwertige Insiderinfos bekommen. Wer auch immer sich da jetzt angesprochen fühlt...

Weil,aber bald Weihnachten ist, und weil dies das letzte „By the way“ des Jahres ist, höre ich an dieser Stelle auf mit den wirren und natürlich völlig unhaltbaren, wenn nicht ungeheuerlichen Mutmaßungen und wünsche allen Lesern (auch Robin Dutt und Bernd Wahler) schöne Feiertage und einen guten Übergang ins neue Jahr inkl. bestmöglicher Gesundheit. Mögen Eure Wünsche in Erfüllung gehen. Und weil ich außerdem gerade feststelle, dass hier trotz Star Wars Premiere kein einziges Mal der Begriff „Palpatine Schickhardt“ gefallen ist, wünsche ich mir selbst, dass die Macht mit mir sei. Und nicht gegen mich...