By the way 191 - möglicherweise eine Polemik wider den Dutt. Und fast ein Oscar für das Schicksal...

Fast wäre es soweit gewesen: Ich hätte mir eine Niederlage des VfB Stuttgart in Dortmund gewünscht. Eine möglichst hohe Niederlage. Damit sie endlich diesen Trainer feuern. Ist jetzt nicht mehr nötig, und es ist mir momentan egal, wen sie statt dessen holen - zunächst mal viel Glück für Jürgen Kramny. Alles besser als bisher. Wobei das Grundübel ja gar nicht der Trainer ist, denn wie der so drauf ist, das wusste man vorher. Das Grundübel kommt in Gestalt derer daher, die diesen Trainer Zorniger mit Dreijahresvertrag verpflichtet haben. Es hat drei Köpfe, dieses Grundübel. Dutt und Wahler. Und sie haben beide den gleichen Anwalt. Der heißt Schickhardt. Der Schmidt-Kopf wurde zwischenzeitlich abgeschlagen, aber die drei verbliebenen müssen ebenfalls rollen. Sie verzeihen mir hoffentlich diesen Hydra-Sprech – natürlich mein ich das nicht wörtlich. Wäre ja auch schlimm, wenn anstelle eines abgeschlagenen Kopfes gleich zwei Neue nachwüchsen. Und der Kopf in der Mitte unsterblich wäre. Wobei Dutt mit üppigem Vierjahresvertrag ja quasi unsterblich ist. Und Wahler nur auf Drängen des Aufsichtsrates entfernt werden kann. Und Schickhardt gar keine offizielle Funktion im Verein hat. Dafür aber Provision kassiert, wenn er seine Schützlinge in Cannstatt unterbringt. Fragen Sie ihn doch mal, wie viel er damals bekommen hat für Armin Veh. Oder für die anderen, die er hier platziert hat. Zuletzt Dutt. Palpatine Schickhardt immer dabei, ganz wichtiger Mann, füttert sein Ego mit furchtlosen Treuen.

Es ist schon längst nicht mehr fahrlässig, was Wahler und Dutt, beraten vom eitlen Schickhardt und „beaufsichtigt“ vom Aufsichtsrat mit dem einst zumindest sehr respektierten Verein VfB Stuttgart anstellen. Es grenzt an Vorsatz, den völlig unerfahrenen (und in der gesamten Branche als komplett unfähig angesehenen) Dutt überhaupt zu verpflichten und ihn dann einen Trainer ohne jede Bundesligaerfahrung holen zu lassen, der sein System als alternativlos bezeichnet und seine Mannschaft so spielen lässt, als sei sie der FC Barcelona. Und in Sachen Vollmundigkeit bzw große Gosch stehen sich beide Herren in nichts nach. Nur dass der eine halt ein guter Redner ist und der andere ein Krautbauer. Herrgott, wie klingt mir noch diese Pressekonferenz von Dutt in den Ohren, all das Geschwätz vom radikalen Umbruch. Herrgott wie nervt es mich, dass so viele Leute diesen Scheiß geglaubt haben, bis heute glauben. Und jetzt rumweinen, weil der Trainer entlassen wurde. Obwohl schon längst auch dem Allerletzten klar sein sollte, dass das einzige, was mit Dutt und Zorniger alternativlos ist, der Abstieg ist.

Wortreich auf der Mitgliederversammlung vom elaborierten Scoutingsystem sprechen, obwohl er Sunjic ganz alleine verpflichtet hat. Das ist Dutt. Den vorhandenen mittelmäßigen Keeper und den einzigen deutschen Nationalspieler vergraulen, die wenigen vorhandenen Millionen für zwei im besten Falle mittelmäßige und ebenfalls eher ungescoutete Keeper raushauen und statt dessen mit einer komplett untauglichen Defensive in die Saison gehen, das ist Dutt. Sich Feiern lassen dafür, dass er Ibisevics Gehalt jetzt nach Berlin überweist und selber keinen Neuner mehr hat, das ist Dutt. Die galoppierende Inkompetenz des Vorstands (Dutt und Wahler) gepaart mit der völligen Überforderung des Trainers ist gleich der Status Quo. Und Schickhardt zählt die Scheine. Es ist zum Kotzen, wie diese Herren den Verein zielsicher herunterwirtschaften und in die Zweite Liga führen. Es ist zum Kotzen, wie alle Spieler beim VfB systematisch schlechter gemacht und demotiviert werden. Es ist zum Kotzen, dass das Verhältnis zwischen Trainer und Mannschaft schon längst komplett und bekanntermaßen im Eimer war, nicht erst seit Augsburg, und keiner hat reagiert. Wahler? Wer bitteschön ist Wahler? Achso, das ist der, der im Manager Magazin bezahlte Artikel platziert, mit Charts und luftleerem Geschwätz über seine Marketingstrategien beim VfB.

Schade eigentlich, dass nicht ausgerechnet Thomas Tuchel letzter Gegner von Alex Zorniger geworden ist – man hätte dem Schicksal einen Oscar für das beste Drehbuch verleihen müssen. Auch wenn es mich schiergar verrückt macht zu wissen, dass eben dieser Thomas Tuchel eigentlich als Trainermanager den VfB zurück zu alter Größe führen sollte. Dass jetzt allerdings ein anderer Trainer den VfB wieder nach oben führt, das bezweifle ich weiterhin. Denn unter Dutt (und Wahler) ist Größe nicht möglich. Und wenn Konsequenz tatsächlich ein so hoher Wert für Robin Dutt und er ein, schwäbisch, Kerle wäre, dann müsste er den von ihm zusammengestellten Kader fortan selbst trainieren. Wovor der grundgütige Vater im Himmel uns alle bewahren möge. Oder Palpatine Schickhardt, denn der ist angeblich auch der Anwalt von – wait for it – Jos Luhukay...