By the way 167 - der VfB als Blaupause, und Schickhardt als Schröcksnadel oder Mini-Blatter...

Ganz egal, wie das nun ausgeht (und die Szenarien lauten GAU oder Super-GAU) – beim VfB Stuttgart müssen Präsident und Aufsichtsrat zurücktreten. Zumindest vom Präsidenten ist zu hören, dass er das längst auch für sich selbst beschlossen hat. Fix und fertig sei er, mache außer unauffällig bleiben schon längst gar nichts mehr (als ob er jemals was anderes getan hätte...). Vor allem aber jene müssen weg, die diesen Präsidenten installiert haben. Dieselben übrigens, die auch den Präsidenten vor Wahler installiert haben. Die zu diesem Zwecke mithilfe des im deutschen Profifußball schier allmächtigen Anwalts Christoph „Palpatine“ Schickhardt Briefe an die Mitglieder verschickten, in denen sie ein völlig an den Haaren herbeigezogenes Szenario beschworen, wonach die Nichtzustimmung zu ihren Plänen quasi die sofortige Auflösung des Vereins zur Folge hätte. 

Nachts, wenn ich schweißgebadet aufwache wegen schlimmer Träume von Montagsspielen und Randale in Sandhausen, da denke ich dann immer: Eigentlich solltest Du es schreiben und sagen. Eigentlich sollte es an jede Wand gesprüht werden, dass ein Haufen selbstverliebter abgehalfterter Opportunisten mit galoppierender Profilneurose unter tätiger Mithilfe eines wenn nicht gleich wie ein Blatter, so doch mindestens wie ein Schröcksnadel agierenden Anwalts den einstmals großen Verein VfB Stuttgart, Aushängeschild einer der reichsten Regionen dieser unserer Welt, über mehrere Jahre und Präsidenten hinweg geradezu vorsätzlich in den Abgrund geführt hat. Und dann wundere ich mich immer, dass das, was ich zu wissen glaube, was mir aus für gewöhnlich gut unterrichteten Quellen berichtet wird, nicht auch von den Stuttgarter Medien recherchiert und thematisiert wird. Wobei, recherchieren müssen sie es nicht mal, denn sie wissen es auch. Sie wissen bestens Bescheid. Aber trotzdem machen sie nichts. Sind denn die Anzeigenbudgets der Firmen aus dem Netzwerk der Aufsichtsräte so groß, das kritische Berichte finanzielle Folgen hätten? Fürchtet man rechtliche Probleme mit großem Medienecho, wie Schickhardt sie bestens zu inszenieren weiß? Da muss man ja als kleiner Schreiberling und Fan umso vorsichtiger sein, jede Menge „eigentlichs“ einbauen und „solltes“, man muss das ganze als Traum schildern, damit nicht einer kommt und sagt, nimm das zurück sonst EV...

An dieser Stelle übrigens die freundliche Bitte um Verständnis dafür, dass es hier zuletzt so viel um den VfB geht. Aber wer seit Hitzfelds sechs Toren gegen Regensburg alle wichtigen und die meisten unwichtigen Spiele im Stadion erlebt hat, wer sich noch an den Aufstieg 1977 erinnern kann, womöglich sogar an den Abstieg zwei Jahre zuvor, den beschäftigt das Thema eben massiv, weil so viele Beteiligte direkt vor seiner Nase so offensichtlich falsch spielen. Das machte George W. Bush zwar auch nicht anders mit dem falsch spielen, das macht Erdogan mit Syrien nicht anders, wo EU und USA vor lauter Dreck den Stecken gar nicht mehr bewegen können, das ist leider überall so – lokal, regional, national, international und global. Aber wenn’s direkt vor meiner Nase ist, und wenn ich so unmittelbare Informationen bekomme inkl. emotionaler Verbundenheit, dann setz ich mir eben die Vereinsbrille auf und mach das zum Thema. Funktioniert übrigens als Blaupause hervorragend für alle möglichen Szenarien, denn die Menschen sind nun mal überwiegend genauso schlecht wie die Aufsichtsräte des VfB, mindestens...