By the way 126 - WM und sonst nix - alle mal gesehen, Fazit, Limerick...

Jetzt haben wir alle 32 Teams der Fußball-WM mal gesehen, die großen Favoriten, die täglich neu gehandelten Geheimtipps, die angeblich nicht mehr existierenden Kleinen und die ganz Normalen, die grauen Mäuse sozusagen. Manche spielen in Trikots, die aussehen wie Bodypainting, so eng, andere haben überdimensionierte Krägen am Hals wie die Franzosen, viele Spieler haben ultramoderne Schuhe bis über den Knöchel, und alle kochen mit Wasser. Kein Team ragt heraus - außer Deutschland und Holland. Die Massaker unter Portugiesen und, noch grausamer, Spaniern, waren beeindruckend, und Müller, van Persie und Robben ein echtes Spektakel. Was zu sagen beim Ersteren natürlich leichter fällt als bei den übrigen Zwei.

Aufgefallen ist unter anderem das Wort von Mehmet Scholl, der Thomas Müller sei gar keine falsche Neun sondern eine verrückte 13. Word! Und Müller selber schafft wie immer die etwas anderen Zusammenhänge, der sagt nämlich, „Gestern gewinnt Kaymer die US Open, heute wir das Auftaktspiel, und Schumi wacht aus dem Koma auf. Nochmal Word! Denn wer denkt schon an Golf, wenn WM ist...

Ein absoluter Tiefpunkt bis dato war zweifellos das Match Iran vs Nigeria, zurecht wurde bereits darüber nachgedacht, T-Shirts drucken zu lassen mit dem Slogan „Ich habe #IRNNIG überlebt“, und die Menschen in den Schneideräumen, die aus diesem Spiel Highlights raussuchen müssen, die sind weiß Gott nicht zu beneiden. Allerdings deutet Fußballblogger Trainer Baade schon mal zukunftweisend an, dass ein solches Spiel immer noch ansehnlich sei angesichts der zu erwartenden Topspiele im Rahmen einer EM mit 24 Mannschaften.

Ansonsten: Das Geschrei zum Thema Schiedsrichter gibt’s immer, man erinnere sich an 2006 Italien vs Australien, apropos Italien: Schöner steigt niemand aus dem Flieger, cooler als Pirlo sitzt Keiner in seinem eigenen Weinberg, und die geradezu furchteinflößende Effektivität bei eigentlich höchst durchschnittlicher Leistung macht das Team wie fast bei jedem Turnier zum absoluten Angstgegner.

Traumhafte drei Begegnungen pro Tag, die Anstoßzeiten sind gar nicht mal so schlecht, nur das Mitternachtsspiel kostet ganz schön Substanz, und andere Aktivitäten müssen halt leiden, isso. Das tiefe Loch kommt ohnehin nach dem Turnier, wenn plötzlich Leere herrscht. Aber dann hol ich Unerledigtes nach, oder ich schreibe endlich jeden Tag einen Limerick. Zur WM hab ich erst Einen gemacht, mit dem das hier heute enden soll: Den Pokal will Brasilien erringen / Die Hüften die Weiber woll’n schwingen / doch dann wird es müllern / geradezu knüllern / und Neymar wird Blues nur noch singen. Word!